Mithilfe der Elektronenbeugungsröhre kann experimentell der Netzebenenabstand von Graphitkristallen bestimmt werden. Hierzu muss die de-Broglie-Wellenlänge der Elektronen, die an der Graphitschicht gebeugt werden, bekannt sein. Aus den auftretenden Interferenzmaxima, die die Bragg-Bedingung für \(n=1\) (Interferenzmaximum 1. Ordnung) erfüllen müssen, und der Röhrengeometrie kann dann der Netzebenenabstand \(d\) berechnet werden.
Mit der Bragg-Bedingung für konstruktive Interferenz$$\begin{equation}\lambda = 2\cdot d\cdot \sin(\theta)\quad\Rightarrow\quad d=\frac{\lambda}{2\cdot \sin(\theta)}\end{equation}$$ und dem sich unter Berücksichtigung der Röhrengeometrie einstellenden Beugungswinkel $$\begin{equation}\theta=\frac{1}{2}\cdot \tan^{-1}\left(\frac{r}{L-R+\sqrt{R^2-r^2}}\right)\end{equation}$$ ergibt sich $$\begin{equation}d=\frac{\lambda}{2\cdot \sin\left(\frac{1}{2}\cdot \tan^{-1}\left(\frac{r}{L-R+\sqrt{R^2-r^2}}\right)\right)}\end{equation}$$ wobei $\lambda$ der de-Broglie-Wellenlänge $\lambda_\text{de Broglie}=\frac{h}{\sqrt{2\cdot m_\text e \cdot e\cdot U_\text b}}$ entspricht. Somit ist die Formel für den Abstand der Netzebenen von Graphit in unserem Versuchsaufbau:$$\begin{equation}\bbox[8px,border:2px solid red]{d=\frac{\lambda_{\text{de Broglie}}}{2\cdot \sin\left(\frac{1}{2}\cdot \tan^{-1}\left(\frac{r}{L-R+\sqrt{R^2-r^2}}\right)\right)}}\end{equation}$$